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Supervision

 

Supervision bedeutet, dass jemand von außen in eine Gruppe eingeladen wird, um gemeinsam mit dem Team nach den aktuellen Themen zu schauen, die den Inhalt des unformulierten Vertrages bilden, der die Gruppe bindet. Manchmal hat ein Team eine Geschichte, die noch wirkt, obwohl fast alle Gründungsmitglieder gar nicht mehr dort beschäftigt sind. Ein Beispiel: Ich habe in einer Klinik gearbeitet, in der ein recht unfreundlicher Ton herrschte – man traf sich nicht zum Mittagessen, man grüßte sich morgens nicht. Eines Tages kam ein Mann vorbei, der gleich am Anfang in dieser Klinik gearbeitet hatte. Wir fragten ihn, wie es denn mit dem Klima zu Beginn bestellt gewesen wäre? Er antwortete, dass es schwierig gewesen sei, dass sie aneinander vorbeigeredet hätten, sich nicht gegrüßt haben und dass es große Konflikte gab, als der erste Chefarzt gegangen ist. An diesem praktischen Beispiel kann man sehen, dass ein Team als System unter Umständen Regeln weiterträgt, die gar nicht zur aktuellen Teamkommunikation gehören, sondern in der Vergangenheit installiert wurden.

 

Weiterhin ist es wichtig, bei der Supervision herauszufinden, was das besondere Thema ist, das die Gruppe unbewusst miteinander verhandelt und das zu handfesten Konflikten führen kann. Oft gibt es auch Probleme, wenn ein neues Teammitglied dieses sensible unbewusste Thema erneut in die Gruppe trägt.

 

In einer Klinik geht es auch immer um Einzelsupervision. Wie kann ein Team z. B. mit einem schwierigen Mitglied umgehen? In einer Beratungsstelle wiederum verhandelt man die Möglichkeiten, die das Beratungsteam als Gruppe hat. Geht es hingegen um ein Industrieunternehmen, ist die Frage, wie ein Team mit neuen Themen oder z. B. problematischen Mitarbeitern umgehen kann, es geht um die Dynamiken, wenn ein Teamleiter wechselt, wenn man sich von jemandem trennt oder wenn das Unternehmen einen neuen Eigner bekommt.

 

Supervision kommt ursprünglich aus der Psychotherapie: Insbesondere Kliniken oder Praxen, die Psychotherapie betrieben haben, hatten sich gewünscht, von jemandem angeleitet zu werden, der die entsprechenden  Erfahrungen besitzt. Daraus abgeleitet hat sich die sogenannte Balin-Gruppe, wobei diese Bezeichnung auf einen ungarischen Schüler von Siegmund Freud zurück geht. Dieser hatte vor allem in London niedergelassene Ärzte supervidiert, die in einer Praxis zusammengearbeitet haben, indem er gemeinsam mit ihnen Fälle besprochen hat.

 

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